Nähere Informationen zum Projekt:
Die Sanbel Schule liegt im Zentrum von Kasoa. Vom zentralen Markt aus geht man noch gute 20 Minuten zu Fuß, um die Schule zu erreichen. Die Gegend um Sanbel ist weitläufiger und hat weniger bebauten Raum, die Straßen sind breit und es ist insgesamt ruhig.
Das zweistöckige Schulgebäude ist stabil und hell. Die Klassenräume sind zwar nicht groß, haben auch weder Türen noch Fenster, aber die Fensterrahmen sind großflächig und manch ein Bananenbaum ragt in einen Klassenraum hinein, was der Schule einen ganz eigenen Charme verleiht. Die Sanitärräume werden der großen Schüleranzahl nicht gerecht und sind in schlechtem Zustand.
Der Schulhof ist betoniert, aber sehr klein und lässt wenig Raum zum Spielen. Dafür gibt es ein Spielhaus mit Rutsche und eine Wippe, die trotz der hohen Kinderanzahl friedlich und gerecht benutzt werden.
Auch die Familie Agorgli lebt auf dem Schulgelände. Eine Atmosphäre, dass alle „eine große Familie“ sind, ist allgegenwärtig; es herrscht ein fröhlicher und herzlicher Umgang.
Sanbel legt den Fokus auf die Kleinkindbetreuung und den Grundschulunterricht, zweidrittel der Schüler sind unter zehn Jahre alt. Die Räume für die kleineren Kinder sind bunt und kindgerecht gestaltet. Des Weiteren ist hervorzuheben, dass die älteren Schüler zusätzlich in Französisch von einer Muttersprachlerin unterrichtet werden.
Fast die Hälfte der Kinder wird nur von ihren Müttern groß gezogen, wovon die meisten einfache Marktverkäuferinnen sind. Um die Mädchen mehr zu stärken, weil gerade sie oft das Nachsehen haben und zuhause bleiben, auf dem Markt helfen oder sich um die kleineren Geschwister kümmern müssen, hat die Schulleiterin Sandra einen „girls club“ etabliert. Dort wird über „Mädchenkram“ gesprochen, beispielsweise über Menstruation. Es wird auch sexuelle Aufklärung geleistet, denn in den meisten Haushalten ist das immer noch ein Tabuthema. Vor allem aber soll den jugendlichen Mädchen im „girls club“ mehr Selbstwert mitgegeben werden, um sie erfolgreich zum Schulabschluss zu bringen. Denn viele Mädchen werden immer noch früh schwanger – und eine Schwangerschaft bedeutet oft das Ende der Schulbildung.
Sanbel legt also ungewöhnlich viel Wert auf die individuelle Förderung der Kinder. Hier gehen die Lehrer auf die Einzigartigkeit, auf die Stärken und Schwächen der Schüler intensiv ein. Kann ein Schüler besonders gut tanzen oder malen, wird er gezielt unterstützt. Auch legt die Schulleitung besonderes Augenmerk auf die moralische Entwicklung ihrer Schützlinge, um sie optimal auf die Zukunft vorzubereiten.
Ab Januar 2020 öffnet die Sanbel Schule eine Extra-Klasse für die Mädchen aus der Sila-Foundation. Für diese Mädchen, die bisher so gut wie keine Bildung erfahren haben, weder schreiben noch lesen, oftmals nicht mal englisch sprechen können, soll mit Hilfe von unseren entsendeten Freiwilligen und einem Schulassistenten ermöglicht werden, die Grundbildung zu erwerben.
Die Sanbel School unterrichtet derzeit circa 320 Kinder im Alter zwischen 2 und 16 Jahren.
Meilensteine
Dank der diesjährigen Spenden konnten für die Vorschule und den Kindergarten neue Tische und Stühle aus wetterfestem Kunststoff gekauft werden. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit halten Holzmöbel leider nicht lange und sind gerade für die jüngeren Schulkinder aufgrund von Splittern gefährlich.
Dieses Jahr konnte mit unserer Unterstützung der Spielbereich auf dem Schulhof erneuert und mit einem Spielhaus samt Rutsche, sowie einer Wippe ausgestattet werden. Das Spielhaus wurde bunt angestrichen und mit unserem Vereinslogo verziert.
Das komplette Gebäude hat einen neuen Außenanstrich bekommen und strahlt nun wieder farbenfroh in rot-orange. Weiterhin wurden 10 Computer gekauft, an denen die Kinder aller Klassen nun in einem extra Klassenraum (mit Fenstern und einer abschließbaren Tür) PC-Unterricht bekommen.
Alle Schulen haben im Jahr 2020 eine Corona-Hilfe bekommen. Der komplette Schulbetrieb in Ghana wurde vom Staat 4 Monate eingestellt. Zur Wiedereröffnung im Juli gab es staatliche Vorgaben, im Speziellen, dass ausreichend viele Masken und Seifen für die Schüler, die Lehrer und das sonstige Personal zur Verfügung steht. Ebenso musste das gesamte Schulgelände desinfiziert werden. Dies ermöglichte die Wiedereröffnung aller Projekte und die Schüler konnten nach langer Zeit endlich wieder unterrichtet werden.
In diesem Jahr wurden alle Klassenräume mit neuen Stühlen und Tischen ausgestattet. Das Klassenzimmer-Inventar muss aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit in Ghana regelmäßig ausgetauscht werden.
Details zum Spenden-Anliegen
Sanbel benötigt als nächstes einen großen Wasserspeicher (Polytank) samt Pumpe, um das geförderte Grundwasser zu speichern.
Die Mädchen des Kooperationsprogramms mit der Sila-Foundation benötigen Transportunterstützung (für TroTro-Fahrten), um in die Schule zu kommen.